Am vergangenen Samstag fand auf der Edemissener Sportanlage der erste Leichtathletik-Wettkampf in diesem Jahr statt – unter besonderen Bedingungen. Um den geforderten Mindestabstand einhalten zu können, wurde von der LG Peiner Land ein Gesundheits- und Hygienekonzept erstellt, das u.a. nur Sportlern und Trainern den Zutritt zum Wettkampf erlaubte. Außerdem kam erstmalig eine neue Wettkampf-Software zum Einsatz, die es allen Daheimgebliebenen ermöglichte sich die Ergebnisse nach Wettkampfende sofort im Internet anzuschauen. „Es war ein anderer Wettkampf als sonst, aber es hat gut geklappt und alle haben sich an die Regeln gehalten. Insbesondere die Live-Ergebnisse haben für eine gute Resonanz gesorgt.“, so Organisator Steffen Knoblauch.
Sommersportfest am 22.08.2020 in Edemissen
Malte Pszolla knackt Norm für Landesmeisterschaften
Amira Weber überquerte 1,60m in der W14.
[Bild: Michael Sack]
Doch auch aus sportlicher Sichte zeigte sich, dass nach dem Ende des „Lockdowns“ viele Sportler in der späten Saison wieder zu alter Stärke zurückfinden. Gleich drei neue Kreisrekorde stellten Frank und Dorothee Kosel vom SV Lengede in ihren jeweiligen Seniorenklassen auf. Den Auftakt machte Papa Frank über die 100m der Klasse M60. Bei leichtem Gegenwind stoppten die Uhren für ihn nach 15,26sek. Weiter ging es für Tochter Dorothee im Kugelstoßen der W30 mit dem Ziel, den 54 Jahre alten Kreisrekord von Adelheid Rosenberg zu überbieten. Nachdem sie im dritten Versuch exakt die gleiche Weite stieß wie Rosenberg, setze sie im letzten Durchgang mit 10,68m noch ein paar Zentimeter drauf und überbot damit einen der ältesten Kreisrekorde im Kreis Peine. Mit dieser Energie im Rücken sollte es im Speerwurf ähnlich laufen. Auch hier steigerte sich Kosel im letzten Versuch auf 31,98m und eroberte damit den zweiten Kreisrekord. „Ich bin super zufrieden mit den Ergebnissen und freue mich schon auf die Landesmeisterschaften der Senioren nächstes Wochenende. Vielleicht springt da ja sogar eine Medaille bei heraus.“, so Kosel nach dem Wettkampf.
Ein gutes Händchen mit der Kugel hatte auch LG-Mehrkämpferin Amira Weber. Die 14-jährige, die mittlerweile bei Landestrainerin Beatrice Mau-Repnak in Hannover trainiert, konnte sich wieder einmal mit der 3kg Kugel steigern. Der weiteste Stoß ihrer Serie landete erst bei 12,19m. Mit dieser persönlichen Bestleistung rangiert sie in der Deutschen Bestenliste auf dem zweiten Platz ihrer Altersklasse. Auch im Hochsprung ging es mit 1,60m hoch für sie hinaus und damit auf Rang 6 in Deutschland. Damit dürfte auch sie für die anstehenden Landesmeisterschaften im Mehrkampf gut gerüstet sein.
Auch über die 200m war Dominik Pascal Dieshel (2.v.l.) schnell unterwegs.
[Bild: Michael Sack]
Ebenfalls für die Landesmeisterschaften qualifiziert hat sich Sprinter und Springer Malte Pszolla. Der 20-jährige LG-Athlet, der sich die Qualifikationsnorm von 6,40m für diesen Wettkampf zum Ziel gesetzt hatte, machte es jedoch spannend. Erst im letzten Versuch kam er auf die neue Bestweite von 6,43m und konnte die Grube damit mit einem lauten Jubelschrei verlassen. Schnell unterwegs war sein Vereinskollege Dominik Pascal Dieshel. An der Seite von Pszolla lief er über die 100m starke 11,70sek, was ebenfalls eine neue Bestleistung für ihn bedeutete.
Melissa Ullner (re) an der Seite von Ruth Sophia Spelmeyer (li) über die 200m.
[Bild: Michael Sack]
Bei den jüngeren Kindern konnte insbesondere der MTV Vechelde zahlreiche gute Ergebnisse erzielen. Hervorzuheben ist dabei die Leistung von Nola Kramer bei den 9-jährigen Mädchen. Mit über 150 Punkten Vorsprung und zwei neuen Bestmarken im 50m Sprint (8,39sek) und im Weitsprung (3,56m) konnte sie klar den Sieg einfahren.
Zwei Leckerbissen gab es zum Ende der Veranstaltung dann noch über die 200m und im Hochsprung. Gemeldet über die halbe Stadionrunde hatte die Olympiateilnehmerin und mehrfache Deutsche 400m-Meisterin Ruth Sophia Spelmeyer vom VfL Oldenburg. In 24,44sek zeigte sie auch eindrucksvoll ihr Können. An ihrer Seite lief Melissa Ullner vom MTV Vechelde in 28,36sek erstmals die längere Sprintdistanz. Den krönenden Abschluss bildete jedoch Hochspringer Alexander Bai vom MTV Hanstedt. Gleich zweimal ließ er seiner Freude freien Lauf und überquerte erst 2m und anschließend 2,02m. Mit diesem Rückenwind wird er kommende Woche bei den Deutschen Jugendmeisterschaften antreten.