Erst seit einem Jahr im Wettkampfgeschehen und schon jetzt in der deutschen Spitze – Peiner Kugelstoßerin geht mit ganz viel Motivation ins Wintertraining.
Von Null auf 100: Leichtathletin Lilli Hoffmann beendet sensationelle Saison
Im Mai 2022 waren es nicht einmal sieben Meter – heute stößt sie 13 Meter: Hinter Lilli Naja Hoffmann liegt eine unfassbare Saison, in der ein Erfolg den nächsten jagte. Zuerst zwei Titel bei den Landesmeisterschaften, dann wurde sie Norddeutsche Meisterin und setzte sich mit der Bronzemedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften schließlich die Krone auf. Das Besondere am Höhenflug der Stoß- und Wurfspezialsitin der LG Peiner Land: Regelmäßig Wettkämpfe bestreitet sie erst seit vergangenem Herbst. Ein Jahr später ist sie so gut, dass sie zuletzt sogar für Niedersachsen beim Norddeutschen Vergleichskampf an den Start gehen durfte. Indem sie die Kugel in jedem Versuch über die 12-Meter-Marke katapultierte, ließ sie der Konkurrenz aus Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein keine Chance und gewann ihren Wettbewerb mit zwei Metern Vorsprung. Damit sammelte sie vier Punkte für die Teamwertung und trug dazu bei, dass Niedersachsen am Ende siegte.
Nun ist die Saison vorbei und so langsam wird sich auf das nächste Jahr vorbereitet. Es werden Kaderbewerbungen und neue Trainingspläne geschrieben. Für die 15-Jährige wird das Training umfangreicher; auch das Krafttraining spielt jetzt eine größere Rolle, wobei der Fokus weiterhin auf ihre Paradedisziplinen, das Kugelstoßen und den Diskuswurf, gelegt wird.
Ob die Gymnasiastin durch das intensivere Training den Spaß an der Leichtathletik verloren hat? „Natürlich nehme ich den Sport seit den ersten Erfolgen ernster. Aber zu sehen, dass ich mich steigern und in meinen Disziplinen wirklich Fortschritte machen kann, motiviert mich. Trotz der anstrengenden Zeit habe ich nie den Spaß an der Leichtathletik verloren, ganz im Gegenteil: Ich genieße die Trainingseinheiten, weil ich in meiner Trainingsgruppe ganz tolle Menschen gefunden habe, die meine besten Freunde geworden sind und mich immer unterstützen. Wenn ich die nicht gehabt hätte, dann wäre ich wahrscheinlich nie so regelmäßig auf den Sportplatz gekommen und man hätte mein Talent nie entdeckt“, erzählt sie.
Wenn es darum geht, weshalb sie sich in der Leichtathletik und bei der LG Peiner Land so wohlfühlt, kommt sie auch immer wieder auf ihre Trainer, Christian Engel und Steffen Knoblauch, zu sprechen: „Am besten gefällt mir, dass für meine Trainer mein persönliches Wohlergehen immer an erster Stelle steht. Wenn es in der Schule mal zu stressig wird oder mir es nicht gut geht, dann kann ich das immer ansprechen und wir passen das Training an. Das nimmt mir sehr viel Druck.“
Kugelstoßen – nicht gerade die Disziplin, für die sichviele Mädchen in Hoffmanns Alter entscheiden: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Stuttgart waren sie in ihrer Altersklasse gerade einmal zu fünft, während in den Laufwettbewerben teilweise an die 30 Athletinnen die Norm geschafft hatten. Für das LG-Talent ändert das aber nichts: „Das Kugelstoßen finde ich so toll, weil ich immer wieder Neues dazulernen und dann irgendwie auch schnell umsetzen kann. Im Training arbeiten wir seit einiger Zeit auch an der Drehstoßtechnik… mal schauen, ob und inwieweit die was für mich ist“, erklärt sie. Nie wieder Diskus oder nie wieder Kugel? „Nie wieder Diskus. Momentan fühle ich mich in der Kugelstoßtechnik einfach sicherer und ich kann fühlen, wo der Fehler im Stoß gelegen hat. Im Diskus macht mein Kopf mir in letzter Zeit oft einen Strich durch die Rechnung. Aber vielleicht ändert sich das ja auch bald wieder.“
Die Ziele für die kommende Saison stehen für die Peinerin schon fest: „Ich möchte mich verbessern! Außerdem möchte ich es wieder zu den Deutschen Meisterschaften schaffen.“
mfa