Was für ein Tag! In der Gluthitze von deutlich über 30 Grad Celsius krönte sich im Göttinger Jahnstadion die 18-jährige Ratsgymnasiastin Sarina Barth zur Sprintkönigin der niedersächsischen Leichtathleten. Sie ergatterte in allen drei Sprintdisziplinen die Goldmedaille. Nachdem sie bereits im 100 m Vorlauf ihre Bestzeit (12,36 s) eingestellt hatte, ging sie motiviert in das Finale. Hier verbesserte sie diese auf 12,32 s und holte sich überraschend den Sieg. Im anschließenden 400 m Finale wurde sie dann ihrer Favoritenrolle gerecht. Hatte Sarina in den ersten Saisonrennen ihren Rhythmus und die optimale Renneinteilung noch nicht gefunden, gelang ihr in Göttingen ein herausragender Lauf und sie pulverisierte ihre bisherige Bestzeit über die Stadionrunde. Die Uhren stoppten für sie bei 55,82 s und damit über eine Sekunde unter der Kreisrekordzeit von Antje Moddenburg aus dem Jahr 1984. Mit dieser Leistung hat sich Barth in die erweiterte deutsche Spitze geschoben, belegt aktuell Rang neun der deutschen Bestenliste in der weiblichen Jugend U20 und freut sich auf die Deutschen Jugendmeisterschaften Ende Juli in Rostock. Am zweiten Wettkampftag ging Barth noch über die halbe Stadionrunde an den Start. Hier verpasste sie ihre persönliche Bestzeit nur knapp, siegte aber trotzdem in guten 24,68 s und sicherte sich das Tripple. „Beim Aufwärmen vor den 200 m haben sich meine Beine ein bisschen wie Pudding angefühlt und im Ziel war ich echt fertig. Aber jetzt geht es wieder“, zeigte sich die Triple-Gewinnerin zwei Stunden nach dem letzten Start zufrieden. „Wahnsinn! Ich weiß gar nicht, ob es das schon mal gegeben hat, dass ein Sportler alle drei Sprintdisziplinen gewinnt.“, jubelt LG Trainer Steffen Knoblauch.
Titel-Double und DM-Quali für Amira Weber bei den Landesmeisterschaften
400m Finale der weiblichen Jugend U20
[Videoquelle: Christian Engel]
Amira Weber pulverisierte ihre Bestleitstung im Speerwurf, wurde Landesmeisterin und qualifizierte sich für die Deutschen Meisterschaften der U16.
[Berno Wittkopf]
Einen Tag mit Licht und Schatten erlebt Amira Weber (W15) von der LG Peiner Land. Sie startete überragend in den Wettkampf und schleuderte im sechsten Versuch der Speerwurfkonkurrenz das 500 g schwere Fluggerät auf überragende 41,35 m. Sie sicherte sich mit dieser Leistung und einem Vorsprung von über vier Metern den Titel und pulverisierte damit den alten Kreisrekord von Janne Barthmann (30,03m). Gleichzeitig schob sie sich mit diesem Wurf auf Platz fünf der aktuellen deutschen Bestenliste und qualifizierte sich für die Deutschen Jugendmeisterschaften der weiblichen Jugend U16 Anfang September in Hannover. „Das war ein toller Wurf! Mit der Quali für die Deutschen haben wir nicht gerechnet“, strahlt Mutter und LG Trainerin Rachida Weber-Badili. In der anschließenden Kugelstoßkonkurrenz konnte Weber dann nicht an ihre guten Vorleistungen anknüpfen. Ihre Kugel landete bereits nach 11,11 m, so dass sie den erhofften Titel nicht erkämpfen konnte und sich mit der Silbermedaille begnügen müsste. Besser lief es dann wieder am zweiten Wettkampftag im Hochsprung. Weber überquerte die Latte in der neuen persönlichen Besthöhe von 1,65 m und jubelte über den zweiten Titel. Als kleiner Wehmutstropfen bleibt allerdings, dass sie in dieser Disziplin die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften um nur einen Zentimeter verpasste.
Keinen so guten Tag erwischte Antonia Olbrich (LG, weibliche Jugend U18). Olbrich, die mittlerweile bei Landestrainer Björn Sterzel in Hannover trainiert, konnte ihre guten Trainingsleistungen leider nicht bestätigen. Zwar stellte sie unter Beweis, dass sie sowohl im 100 m als auch im 200 m Sprint mit den zwei sechsten Plätzen zur Landesspitze gehört, blieb aber mit Zeiten von 12,70 s bzw. 26,16 s hinter den eigenen Erwartungen zurück. „Im Training ist sie mit der Vizemeisterin Jule Wachtendorf gleich auf. Im Wettkampf ist Antonia im Kopf leider zu verbissen und nicht locker genug. Aber das bekomme ich auch noch hin.“, analysierte Sterze ihre Leistungen.
Mit von der Partie waren in Göttingen auch Marten Müller (männliche Jugend U 18, TSV Mehrum) und Malte Pszolla (LG, Männerklasse). Während Müller im 800 m Finale den Temperaturbedingungen etwas Tribut zollen und sich in 2:10,68 min und Rang acht begnügen musste, erwischte Pszolla in der Weitsprungkonkurrenz einen guten Tag. Er zeigte eine sehr konstante Serie von sechs Sprüngen um die 6,50 m. Seinen weitesten Satz landete er schließlich bei der persönlichen Bestweite von 6,66 m und durfte sich über die Bronzemedaille freuen.