Am vergangenen Wochenende haben sich die besten deutschen Leichtathlet*innen in der Altersklasse U16 in Stuttgart getroffen, um ihre Besten zu ermitteln. Mit von der Partie war das 15-jährige Wurftalent, Lilli Hoffmann, von der LG Peiner Land. Sie hatte sich bei den Landesmeisterschaften in Verden mit 12,78 m im Kugelstoßen für diese nationalen Titelkämpfe qualifiziert.
Deutsche Meisterschaften U16 in Stuttgart
Für Lilli Hoffmann waren es die ersten Deutschen Meisterschaften, so dass sie sich an die ganz neuen Abläufe gewöhnen musste - Aufwärmen auf einem Nebenplatz, Callroom bereits 45 Minuten vor Wettkampfbeginn und eine große Distanz zu ihrem Trainer während des Wettkampfes, der nicht mit in den Innenraum durfte. Dementsprechend groß war auch die Anspannung vor dem Beginn der Konkurrenz, was sich unter anderem bei „Einstoßen“ mit technisch nicht optimalen Versuchen zeigte. Aber gleich im ersten Wettkampfversuch konnte Lilli ihre große Stärke, nämlich die Fähigkeit sich zu fokussieren, ausspielen und eröffnete den Wettkampf mit einem technisch guten Versuch auf 12,11 m, was zu diesem Zeitpunkt Rang vier bedeutete. Im Rückmeldegespräch mit ihrem Trainer, Christian Engel, sagte sie: „Ich weiß gar nicht was ich noch besser machen soll. Der Stoß hat sich sehr gut angefühlt.“ Hierauf antwortete dieser: „Das stimmt. Technisch war der Versuch gut. Du warst aber zu langsam. Versuche zum Ausstoß hin explosiver zu werden.“
Diesen Tipp konnte Lilli gut umsetzen und steigerte auf 12,33 m, dann auf 12,50 m bevor sie im fünften Versuch noch einmal das Risiko erhöhte, die drei Kilogramm schwere Eisenkugel optimal traf und auf sehr gute 13,31 m wuchtete. Damit verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung gleich um über einen halben Meter und schob sich auf den Bronzerang vor, den sie bis zum Wettkampfende verteidigen konnte. Als sie den Innenraum des Stadions verließ und von ihren jubelnden Eltern in die Arme geschlossen wurde, war sie noch ganz überwältigt von den Geschehnissen. „Wahnsinn!!!“, kommentierte LG-Vizechef Steffen Knoblauch aus der Ferne über WhatsApp und war damit der erste Gratulant. Lohn für diese grandiose Leistung ist für Lilli neben der Bronzemedaille auch der dritte Platz in der aktuellen Deutschen Bestenliste.
Eine zusätzliche Überraschung gab es für sie aber noch: Trainer Christian Engel wurde nach dem Wettkampf vom Wurf-Bundestrainer für Nachwuchsathlet:innen angesprochen und darüber informiert, dass dieser Lilli beim Deutschen Leichtathletikverband für den Deutschen Nachwuchskader vorschlagen wird.
