18.08.2021 

Deutsche Mehrkampfmeisterschaften: Amira Weber berichtet vor ihrem Start im 7-Kampf

3.647 Punkte standen am Ende des Siebenkampfes auf der Anzeigetafel - dieses Ergebnis bei den Landesmeisterschaften Mitte Juli bedeutete für Amira Weber die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf, die an diesem Wochenende im nordrhein-westfälischen Wesel stattfinden. Nach der tollen Leistung bei ihrem ersten Siebenkampf der Saison wird die erfolgreiche Athletin der LG Peiner Land, die in Hannover bei Landestrainerin Beatrice Mau-Repnak trainiert, nun ihre ersten Deutschen Meisterschaften bestreiten. Vor diesem Saisonhöhepunkt traf Martha Fahrenkrug Amira auf dem Sportplatz am Silberkamp, wo sie mit der Leichtathletik begonnen hat.

[Bild: Martha Fahrenkrug]

Hallo Amira, du warst in diesem Jahr schon wirklich sehr erfolgreich und hast dich nicht nur für die jetzt anstehenden Deutschen Meisterschaften qualifiziert, sondern auch mit einigen persönlichen Bestleistungen und Landestiteln begeistert. Habt ihr in der Saisonvorbereitung etwas anders gemacht als sonst?

Nein, anders gemacht haben wir eigentlich nicht wirklich etwas. Ich habe vor den Wettkämpfen noch einmal an jeder Disziplin gearbeitet, das war mir wichtig. Im Weitsprung gab es ein paar Änderungen in der Technik. Außerdem habe ich über den Winter für den 800m-Lauf nochmal intensiver trainiert, weil ich damit in der letzten Saison überhaupt nicht zufrieden war. Da konnte ich mich bei den diesjährigen Landesmeisterschaften aber schon verbessern und möchte jetzt noch einmal schneller laufen. Ansonsten bin ich aber auch sehr froh, dass ich über den letzten Winter trotz Lockdown die Möglichkeit hatte, weiter im Sportleistungszentrum in Hannover zu trainieren. Dass ich im Frühjahr 2020 zu Hause improvisieren musste, habe ich zum Beispiel schon als Nachteil für den Verlauf der letzten Saison empfunden.

Nun stehen also deine ersten Deutschen Meisterschaften an. Wie verlief die Vorbereitung auf diesen Höhepunkt? Hat alles so geklappt, wie du es dir vorgestellt hast?

Ja, ich fühle mich sehr gut vorbereitet. Wir sind in der letzten Zeit jede Disziplin noch einmal angegangen, da lief alles sehr gut. Vor allem haben wir auch noch einmal erfolgreich am Hochsprung und am Kugelstoßen gearbeitet. Deshalb blicke ich dem Wochenende eigentlich sehr zuversichtlich entgegen.

Gibt es trotzdem noch eine Disziplin, bei der du weißt, dass sie noch Ausbaupotenzial hat? Wird es am Wochenende vielleicht auch einen Wettbewerb geben, vor dem du deshalb besonders angespannt bist?

Der Hürdenlauf ist immer eine Herausforderung. Da macht man sich vorher immer viele Gedanken, weil man eben auf gar keinen Fall hinfallen will. Im 100m-Sprint bin ich auch nicht die Schnellste, weshalb ich dann auch eine gewisse Anspannung verspüre. Vor und während den anderen Disziplinen bin ich eigentlich immer relativ entspannt. Über den Hochsprungwettbewerb mache ich mir zum Beispiel nicht so viele Gedanken.

Zum Stichwort Aufregung oder Anspannung: Hast du eigentlich ein eigenes Ritual oder eine Routine vor deinem Wettkampf, bei der du dich noch einmal runterfahren und voll konzentrieren kannst?

Ja, ich setzte mich während des Wettkampfes gerne mal irgendwo alleine hin. Dann gehe ich im Kopf alles noch einmal durch und fahre etwas runter. Das klappt dann meistens auch ganz gut. Um mich am zweiten Tag nochmal richtig fit zu machen, höre ich auch gerne Musik. Am liebsten gibt es dann etwas aus den Charts.

Was wünschst du dir für deinen Wettkampf am Wochenende? Gibt es Ziele, die du dir gesetzt hast?

Bestimmte Ziele habe ich mir nicht gesetzt. Es sind ja meine ersten Deutschen Meisterschaften, deshalb bin ich einfach froh, dabei zu sein. Wenn die einzelnen Leistungen stimmen und ich mit meinem Wettkampf zufrieden sein kann, bin ich happy. Vor allem im Kugelstoßen wäre es mir wichtig, die Weiten, die ich stoßen kann, abzurufen. Die Platzierung ist mir jetzt nicht ganz so wichtig. Wobei, naja, ich weiß nicht, was ich vom letzten Platz halten würde. (Lacht.)

Worauf freust du dich am Wochenende am meisten?

Eigentlich freue ich mich auf alles. Ich freue mich, dabei zu sein und neue Erfahrungen sammeln zu können. Außerdem kenne ich den Großteil der Mitstreiterinnen noch nicht. Da freue ich mich, auch ein paar neue Gesichter zu sehen und neue Leute kennenzulernen. Die kleine Schwester vom Weltmeister Niklas Kaul ist zum Beispiel auch da, da bin ich mal gespannt. Am Samstagabend gehe ich mit meiner Trainingsgruppe noch Pizza essen, das ist dann irgendwo auch eine tolle Belohnung, auf die ich mich freue.

Eine weitere tolle Nachricht war sicherlich auch die Nominierung für den Ländervergleichskampf im September in Flensburg. Was waren die ersten Gedanken, die dir dazu durch den Kopf gegangen sind?

Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als ich davon erfahren habe. Meine Freunde, die ich durch die Leichtathletik kennengelernt habe, sind auch dabei und da freuen wir uns schon, gemeinsam auf einem Hotelzimmer zu sein und zusammen zum Wettkampf zu fahren.

Was steht nach den Deutschen Meisterschaften und dem Ländervergleichskampf noch an? Gibt es noch weitere Wettkämpfe, auf die du dich fokussierst?

Einen Siebenkampf werde ich in diesem Jahr nicht mehr bestreiten. Es kommen aber noch die Deutschen Meisterschaften im Einzel. Da mache ich auf jeden Fall im Hochsprung mit. Für den Kugelstoßwettbewerb habe ich bisher noch nicht die Qualifikationsweite geschafft. Mal schauen, ob ich die noch schaffe. Ansonsten nehme ich zum Ende der Saison sicherlich noch bei dem ein oder anderen Werfertag teil.